User Experience (UX) im Online-Marketing ist der Prozess der Optimierung der Website-Erfahrung eines Benutzers, um die allgemeine Zufriedenheit der Besucher zu verbessern und letztendlich mehr Leads, Verkäufe und Loyalität zu generieren. User Experience umfasst alle Aspekte der Interaktion eines Benutzers mit einer Website, einschließlich Webdesign, Navigation, Inhalt, Seitengeschwindigkeit, Reaktionsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und mehr.
Das Ziel von UX im Online-Marketing ist es, ein ansprechendes Erlebnis zu schaffen, das die Besucher dazu anregt, länger auf der Website zu bleiben und die gewünschten Aufgaben auszuführen, z. B. Einkäufe zu tätigen oder Formulare auszufüllen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Marketingspezialisten ihre Zielgruppe analysieren und Designs entwickeln, die die Benutzerführung optimieren und gleichzeitig die Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllen.
Die User Experience (UX) ist ein extrem wichtiger Faktor für Websites und Online-Shops. Es handelt sich um den Prozess der Optimierung der Website-Erfahrung eines Benutzers, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern und mehr Leads, Verkäufe und Loyalität zu generieren. UX-Elemente konzentrieren sich darauf, wie Benutzer mit einer Website interagieren, vom Webdesign und der Seitengeschwindigkeit bis hin zu Navigation, Inhalt, Reaktionsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und mehr.
Das Webdesign ist eine der wichtigsten Komponenten der UX für Websites und E-Commerce-Shops. Ästhetische Entscheidungen wie Farben, Schriftarten, Bilder und andere visuelle Elemente können einen erheblichen Einfluss auf das Engagement der Benutzer und die Konversionen haben. Eine intuitive Navigation, die es den Besuchern leicht macht, das zu finden, was sie suchen, trägt ebenfalls zu einem angenehmen Surferlebnis bei. Außerdem sollte das Seitenlayout klar und strukturiert sein, damit die Benutzer die relevanten Informationen leicht finden können.
Die Ästhetik spielt beim UX-Design eine wichtige Rolle, aber es geht nicht nur um das Aussehen allein. Es ist auch wichtig zu bedenken, wie Elemente wie Schriftarten, Farben und Bilder miteinander interagieren, um ein eindrucksvolles Erlebnis für die Benutzer zu schaffen. Eine gut lesbare Typografie und Farben, die die Aufmerksamkeit der Besucher fesseln, tragen dazu bei, dass sie auf der Website bleiben. Außerdem trägt ein gut strukturiertes Layout, in dem die Benutzer leicht finden können, wonach sie suchen, dazu bei, die Absprungrate zu verringern – also die Zahl der Besucher, die Ihre Seite nach nur einer Seite wieder wegklicken -, was sich im Laufe der Zeit negativ auf Ihr Suchmaschinenranking und Ihre Bemühungen zur Leadgenerierung auswirken kann.
Der Inhalt ist ein weiteres wesentliches UX-Element, wenn es um Websites und Online-Shops geht. Qualitativ hochwertige Inhalte sind der Schlüssel für ein positives Benutzererlebnis, da sie dazu beitragen können, Vertrauen bei den Kunden aufzubauen und ihnen gleichzeitig wertvolle Informationen zu liefern, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Inhalte sollten auf die demografischen Merkmale der Zielgruppe zugeschnitten sein, damit sie diese besser ansprechen. Außerdem sollten die Inhalte so ansprechend sein, dass sie das Interesse der Besucher aufrechterhalten und gleichzeitig dazu beitragen, dass sie die gewünschten Aufgaben erledigen, z. B. Einkäufe tätigen oder Formulare ausfüllen.
Die Seitengeschwindigkeit ist eine weitere Schlüsselkomponente der UX, wenn es um Websites und E-Commerce-Shops geht. Wenn das Laden von Seiten zu lange dauert, können Benutzer frustriert werden oder ganz aufgeben, bevor sie überhaupt die Chance haben, ihre Aufgabe zu erledigen. Um schnelle Ladezeiten zu gewährleisten, sollten Entwickler Caching-Methoden wie CDN-Hosting und Komprimierungstechnologien wie gzip für größere Dateien wie Bilder und Videos nutzen. Darüber hinaus kann die Verkleinerung des Codes, wo immer möglich, die Größe der Dateien verringern, was die Geschwindigkeit der Seite insgesamt weiter erhöht.
Schließlich spielt die Benutzerfreundlichkeit auch bei Websites und Online-Shops eine wichtige Rolle. Dazu gehören Funktionen wie intuitive Suchleisten, mit denen Benutzer schnell finden können, was sie suchen, sowie hilfreiche Empfehlungen während des gesamten Kaufprozesses, die Kunden bei der Entscheidung helfen, welche Produkte für sie am besten geeignet sind, je nach ihren Vorlieben oder Bedürfnissen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Zur Benutzerfreundlichkeit gehört auch die Optimierung für mobile Geräte, die im Laufe der Zeit aufgrund der zunehmenden Nutzung von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets immer wichtiger geworden ist. Wenn Sie sicherstellen, dass Ihre Website für diese Plattformen richtig optimiert ist, können Sie nicht nur die Konversionsraten, sondern auch das Engagement der Benutzer im Laufe der Zeit drastisch steigern
Schließlich ist die Optimierung der Seitengeschwindigkeit für ein gutes UX-Design unerlässlich, denn niemand möchte zu lange auf das Laden der Seiten warten und riskieren, die Seite zu verlassen, bevor er das bekommt, was er von Ihrer Website braucht. Die Zusammenarbeit mit sachkundigen Webentwicklern oder die Verwendung browserbasierter Tools kann Ihnen dabei helfen, laxe Ladezeiten zu erkennen, damit Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen und sicherstellen können, dass Ihre Seiten selbst für die ungeduldigsten Besucher schnell genug sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Benutzerfreundlichkeit (UX) eine wichtige Rolle für den Erfolg des Online-Marketings spielt, da sie sich direkt darauf auswirkt, wie interessiert potenzielle Kunden an Ihrer Marke sind. Wenn Sie die Bedürfnisse Ihrer demografischen Zielgruppe genau kennen und dann eine Website entwerfen, die diese Bedürfnisse berücksichtigt, können Sie die Customer Journey verbessern und gleichzeitig die Konversionsrate und den ROI steigern.
Nutzerfreundlichkeit für mobile optimieren
Nutzertests sind unkompliziert. Mit ihnen können Unternehmen herausfinden, wie echte Kundinnen und Kunden mit ihrer Website interagieren, indem sie ihnen dabei quasi über die Schulter blicken. Und das ist aus drei Gründen sehr effektiv:
- Es ist aussagekräftiger als die reine Datenanalyse. Die Einblicke, die bei Tests gewonnen werden, sind stets informativer als ein simpler Datensatz. „Die Daten zeigen lediglich, was Nutzerinnen und Nutzer machen, während die Tests offenbaren, warum sie die Aktionen durchführen“, erläutert Refael Bitton, Mitbegründer des User Lab bei Google.
- Es ist wirkungsvoll: Nutzertests enthüllen falsche Vorstellungen darüber, wie Nutzerinnen und Nutzern denken und mit Marken interagieren, sodass die Teams ihren Ansatz entsprechend optimieren können.
- Es ist kostengünstig: Studien haben gezeigt, dass auch Tests, die mit nur fünf Personen durchgeführt werden, wichtige Erkenntnisse liefern können. Außerdem hat Cxpartners nachgewiesen, dass Remote-Tests auch bei Einschränkungen aufgrund der Coronakrise funktionieren.
In zahlreichen Workshops sind im Laufe der Jahre im Zusammenhang mit der Nutzerfreundlichkeit einige Fallstricke aufgefallen, die besonders häufig auftreten – unabhängig von Unternehmen und Branche. Einige der größten Herausforderungen, auf die das Team dabei gestoßen ist, sind im Folgenden zusammengefasst.
Produkte sind nur schwer zu finden
Eine der größten Schwierigkeiten ist die Auffindbarkeit von Produkten. Das gilt insbesondere für Unternehmen des Einzelhandels und der Reisebranche. Die meisten Nutzerinnen und Nutzer haben ihre gewohnten Methoden, um in umfangreichen Produktkategorien zu stöbern. Müssen sie sich aber durch das Sortiment kämpfen, um zu finden, was sie suchen, kann das potenzielle Kundinnen und Kunden abschrecken. Daher sind eine effiziente Navigation und gute Filtersysteme unerlässlich. Die gute Nachricht lautet: Tests haben gezeigt, dass Unternehmen schon mit wenigen Optimierungen eine ganze Menge erreichen können.
So wollte der weltweit agierende Modekonzern H&M beispielsweise herausfinden, warum der Absatz von Baby- und Kinderkleidung über Mobilgeräte hinter den Erwartungen zurückblieb. Erst ein Nutzertest sorgte für ein großes Aha-Erlebnis:
- „Wir haben entdeckt, dass die Navigation auf unserer mobilen Website die Eltern verwirrt hat“, erläutert Martin Lechev, Produktdesigner und Navigationsspezialist bei H&M. „Die Bezeichnungen unserer Kategorien, etwa ‚Neugeborene‘, ‚Babys‘, ‚Kinder‘ und der spezielle Abschnitt für die H&M-Marke ‚Kids Exclusive‘ waren für die Eltern nicht eindeutig. Sie wussten nicht, wo sie mit der Suche beginnen sollten. Unsere Untersuchung hat ergeben, dass diese Segmentierung und die Markenstrategie nicht funktioniert haben. Das war sehr aufschlussreich.“
Daraufhin vereinfachte das Team die Navigation und reduzierte sie auf nur zwei Kategorien, „Babys“ und „Kinder“. Die Filteroptionen wurden verbessert, damit potenzielle Käuferinnen und Käufer die richtigen Größen leichter finden oder Kleidung aus nachhaltigeren Materialien wie Biobaumwolle gezielt aufrufen können. „Mir war nicht bewusst, wie wichtig Käuferinnen und Käufern die Materialien der Kinderkleidung sind, bis wir festgestellt hatten, was genau sie sich auf der Website angesehen haben“, so Lechev. „Das war eine wichtige Erkenntnis und hat dazu beigetragen, unsere Kommunikation zu verbessern.“
Die eigene Marke sticht nicht hervor
Für ein Unternehmen ist es entscheidend, zu zeigen, wie sich die eigene Marke von der Konkurrenz abhebt und was sie so besonders macht. Das ist auf dem kleinen Smartphonedisplay nicht so einfach. Nutzerinnen und Nutzer wollen Gewissheit, um die richtige Kaufentscheidung zu treffen: Ist die Marke die hochwertigste der Branche? Bietet sie den besten Service? Oder sind die Preise am günstigsten?
Für HelloFresh, einen Anbieter von Kochboxen, war schnell klar, dass die Optimierung der mobilen Website Priorität hat, nachdem festgestellt wurde, dass 59 Prozent der Suchanfragen nach „meal kits UK“ (Kochboxen UK) von Mobilgeräten stammen. Mit dem Ziel, mehr über die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zu erfahren, nahm das Team an Workshops von Cxpartners teil. Bei Tests stellte sich heraus, dass die Nutzerinnen und Nutzer zwar allesamt die Marke kannten, aber nicht wussten, was HelloFresh von der Konkurrenz unterscheidet. Wichtige Informationen auf der mobilen Website entgingen ihnen, etwa wie sie das Angebot an ihre Wünsche anpassen oder ihre Bestellung stornieren können. Und sie hatten auch nicht entdeckt, wie viele Rezepte verfügbar waren.
Basierend auf diesen Erkenntnissen definierte das Team einen klaren Maßnahmenplan: HelloFresh muss sich durch sein einzigartiges, flexibles Angebot hervorheben. Das bedeutete, Begriffe wie „Jederzeit kündbar“ stärker zu betonen, mehr Kategorien zum Filtern von Rezepten anzubieten und das Tool zur Anpassung der Größe der Kochboxen früher in die Customer Journey zu integrieren.
„Es war sehr aufschlussreich, zu beobachten, wie potenzielle Kundinnen und Kunden durch die Website navigieren. In einigen Fällen bemerkten wir, wie sie zögerten, den Kauf abzuschließen. Daher wussten wir, dass die Stornierungsoptionen besser herausgestellt werden müssen“, erläutert Idan Mouallem, Associate Director of Product bei HelloFresh. „Bei HelloFresh steht die Flexibilität im Mittelpunkt. Das unterscheidet uns von der Konkurrenz. Es ist wichtig, diese Botschaft zu vermitteln, und daran arbeiten wir kontinuierlich.“
Informationen sind zu unübersichtlich
Potenzielle Kundinnen und Kunden suchen nach den richtigen Informationen, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden. Insbesondere bei kostspieligen Anschaffungen ist eine umfassende Übersicht über die Vorteile des Produkts hilfreich, um sie zu überzeugen. Doch viele Unternehmen machen es ihnen schwer, diese wichtigen Informationen zu finden – natürlich ungewollt. Das kann dazu führen, dass potenzielle Kundinnen und Kunden die Website frustriert verlassen.
Der niederländische E-Bike-Hersteller VanMoof wollte in Deutschland expandieren und hierzu den Absatz über seine mobile Website ankurbeln. E-Bikes sind eine relativ neue Produktkategorie und in mehreren Workshops zeigte sich, dass die Nutzerinnen und Nutzer das Produktangebot und die besonderen Merkmale und Vorzüge nicht immer vollkommen verstanden. So fanden sie die technischen Beschreibungen zu den integrierten Akkus und zum Diebstahlschutz namens „Kick Lock“ eher verwirrend. Obwohl die Zweckmäßigkeit und die hohe Qualität dieser Produktmerkmale klare Vorteile sind, wurden sie auf der mobilen Website einfach übersehen oder falsch verstanden.
Als Reaktion auf die Ergebnisse der Workshops überarbeitete das Team die Website und legte den Schwerpunkt auf kundenorientierte Sprache und authentische Bilder. Beispielsweise wurden verstärkt Fotos von E-Bikes und Fahrradfahrern verwendet und die technischen Fachausdrücke reduziert, da augenscheinlich nur erfahrene E-Bike-Käuferinnen und -Käufer damit etwas anfangen konnten. Zudem zeigt die neue Website die E-Bikes in ganz unterschiedlichen Settings, um eine breite Zielgruppe anzusprechen. Diese Änderungen trugen maßgeblich dazu bei, das Verständnis der Kundinnen und Kunden für die wichtigsten Vorteile, das Zubehör und die Angebote deutlich zu verbessern.
Verzichtetet man auf abstrakte Bilder, um das E-Bike-Design in den Vordergrund zu stellen. Außerdem wurde die auffällige Schaltfläche „Jetzt kaufen“ durch „Jetzt entdecken“ ersetzt, um die Nutzerinnen und Nutzer einzuladen, sich über alle Vorteile zu informieren, bevor sie sich zum Kauf eines E-Bikes entscheiden.
Die Erkenntnisse aus dem Workshop haben letztlich dazu beigetragen, dass sich das gesamte Unternehmen stärker in den Marketingprozess einbringen konnte. „Unternehmensweit gab es viele großartige Ideen. Wir erkannten, dass nicht nur wir mit der Website experimentieren wollten“, so Dayana Simeonova, Growth Marketer bei VanMoof. „Wir ermuntern jetzt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen, Vorschläge zur Optimierung der Website zu machen.“
Bedenken bezüglich des Datenschutzes
Weltweit legen Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehr Wert auf Datenschutz. Dieser Aspekt hat sich auch durchweg in User Lab-Workshops bestätigt. Oft haben Nutzerinnen und Nutzer den Funnel wieder verlassen, weil sie befürchteten, dass ihre Daten an aufdringliche Vertriebsteams weitergegeben werden. Das war insbesondere dann der Fall, wenn sie bereits früh in der Recherchephase zur Eingabe ihrer E-Mail-Adresse und Telefonnummer aufgefordert wurden.
- Die Louvre Hotels Group nahm an einem User Lab-Workshop von Cxpartners und Google teil, um ihren Kundinnen und Kunden das bestmögliche mobile Nutzererlebnis zu bieten, denn mehr als 60 Prozent der Web-Sitzungen des Hotel-Franchise-Unternehmens erfolgten über Mobiltelefone. Verbesserungen der mobilen Website waren somit von entscheidender Bedeutung.
Der Workshop zeigte, dass die Nutzerinnen und Nutzer Schwierigkeiten hatten, ein plakatives Pop-up mit der Aufforderung „Mitglied werden“ zu verlassen. Sie fühlten sich genötigt, ihre persönlichen Daten einzugeben, um sich für das Treueprogramm anzumelden. Die Louvre Hotels Group berücksichtigte diese Datenschutzbedenken, indem sie die Vorteile für Mitglieder, beispielsweise Treuerabatte, besser sichtbar platzierte. Außerdem wurden gut erkennbare „Zurück“-Schaltflächen hinzugefügt, um deutlich zu machen, dass die Mitgliedschaft optional ist. Durch diese Änderungen, kombiniert mit einer vereinfachten Navigation, konnte die Louvre Hotels Group schon nach wenigen Monaten die mobile Conversion-Rate um 30 Prozent steigern.
Im Anschluss an den Workshop zum Testen der Nutzerfreundlichkeit aktualisierte die Louvre Hotels Group die mobile Website, um Besucherinnen und Besuchern die Vorteile und Rabatte für Mitglieder besser zu vermitteln.
„Durch den Workshop zum Thema Nutzerfreundlichkeit konnten wir die Bedenken der Kundinnen und Kunden besser verstehen und ausräumen“, so Thibaud Ciaravino, Lead Product Owner Web & App der Louvre Hotels Group. „Wir geben den Besucherinnen und Besuchern unserer Website jetzt mehr Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten. So fühlen sie sich weitaus wohler – und das hat bei Louvre Hotels oberste Priorität.“
Die Louvre Hotels Group hat die Navigation auf der Website vereinfacht – durch deutlich sichtbare „Zurück“-Schaltflächen oben und einer fixierten Schaltfläche zum Reservieren unten.
So profitieren Unternehmen von UX-Tests
Von den Workshops konnten bereits viele Unternehmen profitieren. Besonders ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch alle Erfolgsgeschichten: Authentizität. Ohne die Gespräche mit echten Nutzerinnen und Nutzern wären diese Erkenntnisse nicht möglich gewesen. Daher sollten alle Unternehmen, ob groß oder klein, regelmäßig Nutzertests durchführen. Nur so können sie letztlich herausfinden, wie sie das Nutzererlebnis auf ihrer Website verbessern können, um das Wachstum zu fördern.
Das sind die Kernpunkte, die Unternehmen im Rahmen von Nutzertests beleuchten sollten:
- Legen Sie klare, konkrete Geschäftsziele fest: Viele Unternehmen wollen einen bestimmten Messwert verbessern oder suchen in erhobenen Daten nach konkreten Erklärungen. Andere wiederum sind an einem bestimmten Zielgruppensegment interessiert oder möchten ihre Conversion-Rates erhöhen. Dabei gilt grundsätzlich: Eine konkrete Aufgabenstellung trägt wesentlich dazu bei, den Inhalt der Untersuchung zu spezifizieren, Testoptionen zu priorisieren und die beste Lösung zu finden.
- Beziehen Sie alle Beteiligten mit ein: Unternehmen sprechen oft davon, dass eine „organisatorische Fehlausrichtung“ das größte Hindernis beim Implementieren von Verbesserungen ist. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie funktionsübergreifende Teams an einen Tisch bringen. So sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Produkt-, Technik- und Marketingabteilung sowie leitende Entscheidungsträger einbezogen werden.
- Achten Sie auf Inklusion: Tests sollten stets mit verschiedenartigen Nutzergruppen durchgeführt werden, denn Vielfalt ist wichtig. Je mehr Sichtweisen in die Tests einfließen, desto besser wird das Produkt. Beim Durchführen von Nutzertests für einen großen internationalen Einzelhändler beispielsweise teilte eine schwarze Studienteilnehmerin mit, dass sie sich von der Website nicht angesprochen fühle, weil dort keine Models abgebildet waren, von denen sie sich repräsentiert sieht. Ein anderer, farbenblinder Teilnehmer konnte einige wichtige Websiteinformationen nicht lesen.
Diese Beispiele zeigen: Es ist wichtig, dass Sie bei den Tests auf Vielfalt achten, auch wenn die Nutzergruppe klein ist. Denn je unterschiedlicher die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, desto umfassender die Erkenntnisse. So erreichen Sie letztendlich auch eine größere Gruppe potenzieller Kundinnen und Kunden.
5 Tipps für Einzelhändler
Mehr Käufer denn je durchforsten das mobile Web nach Produkten. Unserer neuesten Studie zufolge kaufen aber sieben von zehn potenziellen Kunden, die auf ihrem Mobilgerät mit der Suche beginnen, schließlich doch kein Produkt ein. Weshalb ist das so? Wie können Einzelhändler die Nutzererfahrung auf Mobilgeräten verbessern und so ihren Umsatz steigern?
Im Rahmen einer Studie, die wir gemeinsam mit der Agentur SKIM durchgeführt haben, befragten wir 20.000 Verbraucher aus 15 verschiedenen Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Dabei wurden Kategorien wie Mode, Unterhaltungselektronik und Körperpflege sowie Haus und Garten unter die Lupe genommen.
Google fand heraus, dass es bei sieben von zehn mobilen Nutzern nicht zum Kauf kam, weil der Bestellvorgang auf der Website kompliziert oder nervenaufreibend war. Von den Kunden, die mit der Suche mobil beginnen, werden vier anderswo den Kauf abschließen (offline, App, Desktop) und drei (30 %) gar nichts kaufen. Nur 6 % der Nutzer gaben an, dass sie aufgrund von persönlichen Vorlieben nichts erworben hatten – mit anderen Worten: So kundenfreundlich Ihre mobile Website auch ist, es gibt immer ein paar Verbraucher, die für den Kauf einfach ihre bekannten und erprobten Kanäle bevorzugen. Beim überwältigenden Großteil der Nutzer ist jedoch schlechte Nutzererfahrung der entscheidende Faktor.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie haben plötzlich auch Nutzer, für die Shopping auf Mobilgeräten zuvor überhaupt kein Thema war, über ihr Smartphone eingekauft. Gleichzeitig kam es zu mehr Problemen aufgrund von langsamen Websites und fehlenden aktuellen Informationen als vor der Corona-Zeit. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich Einzelhändler durch verpasste Chancen auf Mobilgeräten unter Umständen Milliarden an Jahresumsatz entgehen lassen. Doch hier lässt sich relativ einfach Abhilfe schaffen.
5 entscheidende Faktoren für ein positives Einkaufserlebnis auf Mobilgeräten
Die Studie identifizierte 10 größere Schwachstellen beim Shopping auf Mobilgeräten. Wenn nur die ersten 5 davon behoben werden, ergeben sich für Einzelhändler große neue Chancen.
Ungenutzte Verkaufschancen auf Mobilgeräten nach Einzelhandelskategorien2
Wenig Scrollen
Es kann anstrengend und lästig sein, aus Hunderten Alternativen die beste Option heraussuchen zu müssen. Und das Scrollen auf einem Mobilgerät, wo immer nur ein oder zwei Produkte gleichzeitig zu sehen sind, ist erst recht nervenaufreibend – da wirft der potenzielle Kunde schon gern einmal vorzeitig das Handtuch. „Keine Lust zu scrollen“ wurde bei unserer Umfrage am häufigsten als Hinderungsgrund für einen Kauf angegeben. Dieses Problem lässt sich auf verschiedene Arten angehen:
- Nutzern einen schnellen Überblick über Produktinformationen bieten: Fügen Sie Standardkomponenten in das Layout Ihrer Website ein, z. B. Header, Footer, eine Seitenleiste oder die Möglichkeit, Produkte als Favoriten zu kennzeichnen, um später auf sie zurückzukommen. Sie können auch beliebte Kategorien einblenden sowie die Anzahl der geladenen Artikel und die Gesamtzahl der Ergebnisse angeben.
- Navigation auf der Website vereinfachen: Implementieren Sie ein fixiertes Menü, das beim Scrollen nach unten nicht verschwindet. Nutzer werden außerdem stärker zum Stöbern animiert, wenn es eine sichtbare Suchleiste gibt, relevante Ergebnisse angezeigt werden und auffällige sowie umfassende Filtermöglichkeiten vorhanden sind.
- Einkaufserlebnis für verschiedene Zielgruppensegmente personalisieren: Beispielsweise könnte ein Einzelhändler von Sportartikeln Neukunden andere Botschaften präsentieren als denen, die schon oft eingekauft haben. Auch mit wichtigen Informationen zu Produkten helfen Sie Nutzern bei der Kaufentscheidung. Zudem können Sie darüber informieren, wenn Sie von einem bestimmten Artikel nur noch wenige Exemplare auf Lager haben.
Automatisches Ausfüllen auf der Website
Manche Nutzer sind frustriert, wenn sie personenbezogene Daten wie Versandadresse und Zahlungsdetails immer wieder neu eingeben müssen. Außerdem ist es mühsam, kleine Formularfelder auf dem Smartphone auszufüllen, und die Nutzer haben Angst, dabei Fehler zu machen. Das ist das zweitgrößte Hindernis, das potenzielle Kunden vom Kauf abhält. Aber auch hierfür gibt es Lösungsmöglichkeiten:
- Mit den richtigen Attributen für das automatische Ausfüllen lassen sich die erforderlichen Daten bis zu 30 % schneller eintragen. Prüfen Sie deshalb, ob Ihre Attribute richtig implementiert sind, und passen Sie Felder wie Straßennamen und Postleitzahlen für die Länder an, in denen Sie Produkte anbieten. Die Google Places API ist hierfür sehr hilfreich. Es hat sich außerdem bewährt, Nutzern direkt Feedback zu geben, wenn sie Fehler machen.
- Sie können das Ausfüllen von Formularen auch einfach ganz weglassen. Geben Sie Nutzern etwa die Möglichkeit, sich mit einmaligem Tippen anzumelden, und setzen Sie auf einfache Zahlungsmethoden wie Google Pay und PayPal. Sie sollten eine für die jeweilige Region passende Auswahl an Zahlungslösungen anbieten.
Einfache Produktvergleich
Käufern steht auf ihrem Smartphone heute eine Riesenauswahl an Produkten zur Verfügung, sodass sie permanent suchen und vergleichen, um ihr Geld optimal zu investieren. Auf Mobilgeräten kann es besonders mühsam sein, Produkte von verschiedenen Einzelhändlern miteinander zu vergleichen, da es nicht wie auf dem Desktop möglich ist, mehrere Tabs gleichzeitig zu öffnen.
- Geben Sie Nutzern die Möglichkeit, Ergebnisse schnell zu überfliegen und Artikel miteinander zu vergleichen. Heben Sie Produktvorteile wie „5 Jahre Garantie“ oder „Exklusive Kollektion“ besonders hervor. Mit appähnlichen Funktionen können Nutzer Websites auf ihrem Startbildschirm speichern und später zurückkehren. Viele potenzielle Kunden nutzen auch Shopping-Anzeigen, um Produkte verschiedener Händler miteinander zu vergleichen.
- Informieren Sie potenzielle Kunden, wenn Sie Produkte zum günstigsten Preis anbieten. Durch deutlich kommunizierte Rückgabebedingungen und Versandinformationen können Sie zusätzlich Vertrauen aufbauen.
Realistische Darstellung von Produkten
Beim Online-Shopping ist oft schwer erkennbar, wie ein bestimmter Artikel tatsächlich aussieht. Wenn Produkte oder Dienstleistungen auf der Website nicht optimal präsentiert werden, sind potenzielle Kunden skeptisch, was genau sie erwartet.
- Helfen Sie potenziellen Kunden dabei, sich eine präzise Vorstellung vom gewünschten Artikel zu machen. Sie können beispielsweise umfassende Produktbeschreibungen, Anleitungen zum Finden der passenden Größe und Vergleichsmöglichkeiten bieten. Wenn das Erscheinungsbild eine Rolle spielt, verwenden Sie hochwertige Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln, die für das Querformat optimiert sind.
- Für manche Produkte bieten sich auch Videos, 3D-Ansichten oder sogar Augmented Reality an.
Transparenz bei kaufentscheidenden Angaben
Für Käufer ist es eine unangenehme Überraschung, wenn sie wichtige Informationen zu ihrem Kauf, etwa Verfügbarkeit, Lieferzeiten oder zusätzliche Kosten wie Gebühren und Steuern, erst am Ende des Bezahlvorgangs erhalten. Daher ist Transparenz und Genauigkeit bei Dingen wie den vollständigen Kosten und wichtigen Informationen unverzichtbar.
Online-Shopping auf Mobilgeräten wird immer beliebter. Unternehmen, die von der Landingpage bis zum Bezahlvorgang durchgängig ein optimales Einkaufserlebnis bieten, sind gegenüber Mitbewerbern klar im Vorteil.